Turku liegt im Südwesten Finnlands, direkt am Archipel mit seiner beindruckenden Landschaft. Zahlreiche Inseln umgeben Turku, Ausflugziele und Highlights im Sommer. Die Stadt selbst liegt an der Mündung des Aurojoki. Der Fluss teilt die Stadt in zwei Teile. Marianne Kronsbein hat uns einen ausführlichen und spannenden Einblick gegeben und mit uns geteilt, wie es sich anfühlte in Turku zu leben und zu studieren.
Wohnen
Am Aurajoki liegt das „Student Village“, in dem ich während meines Auslandsemesters gewohnt habe. Die Anlage besteht aus einer Vielzahl an Gebäuden, in denen nur Studierende wohnen. Ein paar dieser Häuser sind ausschließlich für uns Internationals reserviert worden. Auf der einen Seite Schade, weil der Kontakt zu Locals dadurch nur bedingt ermöglicht wird, andererseits bekommt man schnell Kontakt in die internationale Community und zu Gleichgesinnten, um zu Reisen und Ausflüge zu machen. Die Stimmung in der Gemeinschaftsküche war immer ausgelassen und richtig gut.
Das Student Village bietet alles was man zum Leben braucht und hat außerdem noch mehrere Saunen. Die Nutzung ist in der Miete mit enthalten. Eine Grundausstattung für Küche und Zimmer bekommt man über das „Starting Package“. Bei rechtzeitiger Anmeldung für ein Zimmer und ein Paket, habt ihr gute Chances beides zu bekommen. Die TUAS stellt euch einen Paten, der bei Fragen zur Seite steht und bei der Eingewöhnung die Studierenden unterstützt.

Foto: Marianne Kronsbein

Foto: Marianne Kronsbein
Studieren
Die Universität liegt etwa 10-15 Minuten vom Student Village entfernt. Es lohnt sich, zu Beginn des Semesters ein Fahrrad zu kaufen, da Turku viele Radwege bietet und recht klein ist, für Hamburger Verhältnisse. Alles ist innerhalb weniger Minuten zu erreichen. Für Radmuffel gibt es ein Semesterticket, käuflich zu erwerben um den Bus zu nutzen.
Die Turku University of Applied Sciences besteht aus mehreren, sehr modernen Gebäuden. Während meines Aufenthalts wurde gerade an einem weiteren Neubau gearbeitet. Das Lehrkonzept in Turku ist sehr auf kompetenzorientiertes Lernen ausgerichtet. Die Finnen sind darauf sehr stolz. Stellt euch darauf ein, viele Präsentationen zu halten. Optimalerweise habt ihr das Laptop im Seminar dabei, da auch gerne in den Vorlesungen recherchiert wird. Die Lehre ist auf jeden Fall anders als wir es aus Hamburg kennen, bietet jedoch einen neuen Einblick in aktuelle Lehrkonzepte.
Kontakt zu Locals findet ihr in der Vorlesung. Nach meiner Erfahrung sind Finnen tendenziell eher zurückhaltend. Die Kurse bestehen hälftig aus Vollzeitstudierenden und Incomings, somit heißt das eigeninitiativ auf die finnischen Studierenden zuzugehen, um sie kennen zu lernen. In der Gruppenarbeit kommt man aber gut ins Gespräch und die Lehrenden, die in Finnland übrigens alle mit Vornamen angesprochen werden, achten auf einen guten Gruppen Mix.
Leben
Sportstätten und -veranstaltungen sind hier nicht nur eine gute Freizeitbeschäftigung, sondern auch eine Möglichkeit Einheimische kennenzulernen. An mehreren Orten in Turku werden über „Campus Sport“ verschiedener Kurse, Spieltreffs und Turniere angeboten. Pro Semester kostet das Angebot etwa 50 € und es lohnt sich auf jeden Fall, um Anschluss zu finden und Kontakte zu knüpfen. Probiert doch mal Päsepallo aus, der Nationalsport, vergleichbar mit dem amerikanischen Baseball.
Die TUAS veranstaltet ein „Friendship programm“, an dem finnische und internationale Studierenden teilnehmen können. Das Matching erfolgt 1:1. Über dieses Programm habe ich eine supernette finnische Familie kennengelernt, mit der ich mehrere Ausflüge zur Sauna, zum Eishockey oder in den umliegenden Nationalpark unternommen habe.
