Die Schweiz zieht wahrscheinlich jeden von uns mit ihrer großartigen Berglandschaft, den klaren Seen, weiten Wäldern und dem Alpenpanorama in den Bann. Nicht nur die Natur, auch die Städte sind lohnende Ziele für Erkundungen: Bern, St. Gallen, Zürich, Basel, Genf, Luzern und Lugano sind nur einige von ihnen. Das kleine Land hat viel zu bieten und seine Vielfalt wird zudem durch die italienische und französische Schweiz bereichert – definitiv klein, aber fein!
Bekannt ist das Nachbarland auch für die traditionelle Küche und die typischen Gerichte, die man dort geboten bekommt. Sie können sich zeigen lassen!
Urschweizer Gaumenschmaus
Die Schweizer Schokolade und der Schweizer Alpkäse haben weltweit einen exzellenten Ruf. Wusstet ihr, dass das Raclette und die traditionelle Art der Zubereitung seinen Ursprung im Kanton Wallis hat? Inzwischen ist es weit verbreitet und wird mit allen möglichen Zutaten und auf die unterschiedlichste Art und Weise gegessen, insbesondere zum Jahreswechsel, bei uns in Deutschland. Doch die klassischen Schweizer Beilagen zum guten Käse sind eigentlich Kartoffeln, Essiggurken, Maiskölbchen und Silberzwiebeln. Ob in großer Runde oder nur zu zweit: ein Raclette ist perfekt für einen gemütlichen Abend.
Nicht vergessen werden dürfen die Rösti, das Käsefondue, die Spätzli und Knöpfli, die zu den Schweizer Klassikern gehören, die St. Galler Bratwurst, die Bärner Züpfe (ein Butterzopf) und die Apfelküchlein. Eine weitere Spezialität, die sich großer Beliebtheit erfreut, ist die altbekannte Rüebli-Torte. Für diese Köstlichkeit ist der Kanton Aargau, der auch als Rüebliland bezeichnet wird, bekannt. Wer das traditionelle Rezept gerne mal ausprobieren möchte, kann sich hier schlau machen.

Ein Gericht aus der Schweiz, das weltweit gegessen wird, ist das Müsli. Der Arzt und Ernährungsreformer Maximilian Bircher-Benner, der das Sanatorium am Zürichberg gründete, entwickelte vor rund 100 Jahren das Birchermüesli. Da das ursprüngliche Rezept lediglich aus Äpfeln, Haferflocken, Haselnüssen, Wasser, Zitronensaft und Kondensmilch besteht, trug die Kreation den Namen „Apfeldiätspeise“. Der Hauptbestandteil war tatsächlich auch das Obst und nicht, wie es heute oft der Fall ist, die Haferflocken. In nur kurzer Zeit wurde das Birchermüesli sehr populär. Inzwischen gibt es unzählige kreative Variationen und es wird auf der ganzen Welt als gesundes Fast Food sehr geschätzt.
Günstig essen in der Schweiz?
Falls es Euch mal nach Zürich verschlägt, solltet Ihr unbedingt einen Besuch in dem vegetarischen Restaurant Hiltl einplanen, in dem auch das Birchermüesli auf der Speisekarte zu finden ist. Doch wenn man in der Schweiz essen gehen möchte, muss man im ganzen Land tief in die Tasche greifen. Ist man die deutschen Restaurantpreise gewohnt, kann es schon mal passieren, dass einem bei dem Anblick der Preise kurz der Atem stockt.
Eine ehemalige Austauschstudentin der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat ihre Erfahrungen mit uns geteilt und erzählte, worauf man sich so einstellen muss. Das Thema „gut und günstig Essen gehen“ ist in der Schweiz ihrer Aussage nach nicht nur ziemlich schwierig, sondern kaum möglich. Das würde eigentlich nur in den Mensen der Universitäten gehen, wobei die Preise auch hier nicht mit den deutschen vergleichbar sind. Wie die Studentin berichtet, gab es in der Mensa am Campus Grüental, Standort Wädenswil, immer vielfältige und leckere Gerichte, sowohl regional als auch vegetarisch. Eine kurze Recherche gibt genauere Einblicke: Am vergangenen Mittwoch standen zum Beispiel „Spaghetti Giacomo“ mit Schinkenstreifen, Rahm, Zwiebeln, Kräutern, Knoblauch und Käse und „Spaghetti Napoli“ mit veganem Mozzarella zur Auswahl. Jeden Tag gibt es mindestens zwei Gerichte, von denen eines immer vegan ist. Das Mittagessen kostet für Studierende 7,50 CHF, was einem Preis von 7,23 € entspricht.
„Ansonsten muss man in durchschnittlichen Restaurants mit 35 – 50 CHF (28,90 – 33,72 €) pro Person rechnen. Ich war ein paar Mal in Zürich, Bern, Luzern und Rapperswil essen und kann es bestätigen, dass es in all diesen Städten sehr teuer sind. Das letzte Mal habe ich in Zürich gefrühstückt und habe 28 CHF (26,97 €) für Pancakes und einen Kaffee bezahlt.“, so die Austauschstudentin.
Es lohnt sich also durchaus, die traditionellen Speisen in der Schweiz zu genießen, doch solltet Ihr dafür etwa doppelt so viel Geld einplanen. Wer sich das Geld lieber sparen möchte, kann die meisten typischen Spezialitäten aber auch einfach selbst zubereiten und sich schmecken lassen! Wie wäre es beispielsweise mal wieder mit einem gemütlichen Raclette-Abend?
