CONRIS Winter School – Die Erarbeitung von Konfliktlösungen

high-angle photography of group of people sitting at chairs
Photo by Mikael Kristenson/Unsplash

Drei Studierende des Bachelors HC/RE haben an der CONRIS Winter School 2020 teilgenommen. CONRIS ist ein Netzwerk europäischer Hochschulen, die Studiengänge mit Fokus auf „Sicherheit“ anbieten.

Dieses Jahr fand die Winter School online statt, ausgerichtet von der Hogeschool VIVES in Kortrijk, Belgien. In der Projektwoche wurde nach Lösungen für eine humanitäre Krise in einem afrikanischen Staat gesucht.

Wir haben die Studierenden interviewt und möchten mit euch ihre Erfahrungen teilen.

Woher habt Ihr die Informationen für die Summer School bekommen?

Da dieses Programm noch relativ neu an der HAW ist, gab es anfänglich nur wenige Informationen oder Erfahrungsberichte. Wir erfuhren über Prof. Dr. Karsten Löer davon und entschieden uns an der Winter School.  

Wie war der Ablauf?

Zuerst gab es eine Einführungsveranstaltung und ein Szenario-Breefing zu der aktuellen Situation im Kongo. Daraufhin wurden wir in Kleingruppen eingeteilt und repräsentierten verschiedene Akteure vor Ort (z.B. die WHO). Um einen Lösungsvorschlag erarbeiten zu können, erhielten die Teams unterschiedliche Rahmenbedingungen, z.B. ein begrenztes Budget. Interessant und auflockernd waren die immer wieder angebotenen zusätzlichen Veranstaltungen, mit allgemeinen oder fachspezifischen Vorträgen. Beispielhaft ist hierfür Beni Files, ein Beitrag, in dem über den Konflikt im Kongo liegenden Beni berichtet wurde, wer die Opfer sind und wie die Menschen dort mit der Krise leben. Ein Chirurg hielt einen Fachvortrag als Ortskundiger und erklärte uns die dortige Gesundheitslage. Am Ende der Woche mussten die verschiedenen Teams den anderen Gruppen ihre Strategie vorstellen und auf der Friedenskonferenz das gemeinsame Ergebnis präsentieren.

Wie hat es euch gefallen?

Es hat uns sehr gut gefallen und wir hatten tolle Kleingruppen/Teams, in denen wir gut zusammenarbeiten konnten. Obwohl die Englischniveaus der Teilnehmenden unterschiedlich waren, hatten wir keine Probleme damit. Wir konnten somit für uns feststellen, dass ein weiterführenden englischsprachigen Masters für uns in Frage kommt. Es war auch interessant, dass die meisten Teilnehmenden aus sozialwissenschaftlichen Studiengängen kamen, die einen anderen methodischen Blick in die Problemstellung einbrachten. Das machte die Zusammenarbeit und den Dialog an einem intensiven Thema interessant und bot eine Kombination aus Technik und Sozialwissenschaften. Erschreckend ist es, wie wenig wir alle über die Konflikte wussten. In den Medien wird davon kaum berichtet. Nicht so gut hat uns gefallen, dass keine Beteiligten mit uns zusammen arbeiteten, sondern Spezialist*innen, die sehr theoretisch über die Themen redeten. Das Wissen und die Fachvorträge der Dozierenden waren trotzdem sehr interessant. Am Ende wusste man leider nicht, ob die erarbeiteten Ergebnisse weiterverwendet werden oder das Projekt einfach so abgeschlossen ist.

Wie war es die Winter School online zu absolvieren?

An sich hat es gut funktioniert. Der Zeitplan war gut durchdacht und es gab ausreichend Pausen zwischen den Veranstaltungen. Es hatte auch Vorteile, dass wir ortsunabhängig in unserem normalen Alltag daran teilnehmen konnten und nicht für eine Woche wegfahren mussten. Allerdings kam natürlich das Zwischenmenschliche etwas zu kurz. Es wurden zwar Zeiträume eingeplant, in denen man dazu angeregt wurde, sich auszutauschen, aber dies verlief manchmal etwas schleppend oder wurde nicht wahrgenommen. An sich wurde sich in dieser Woche mehr auf die Arbeit konzentriert, aber es war ein guter Kompromiss, da wir trotzdem relativ einfach von zu Hause daran teilnehmen konnten.

Würdet Ihr nochmal daran teilnehmen und das nächste Mal dorthin reisen?

Wir haben so viel interessanten Input bekommen und Neues gelernt. Da wir vorher nur vage Informationen hatten, wäre eine Auslandsreise vielleicht nicht in Frage gekommen, auch bedingt durch die dann anfallenden Kosten. Jetzt gibt es durch unsere Teilnahme mehr Informationen und wir würden auf jeden Fall wieder daran teilnehmen.

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